Es wurde ja schon viel über diesen Film geschrieben und gesagt … und die kontroversen Debatten sagen ja schon so manches darüber aus, welchen Nerv das Thema getroffen hat. Es geht um mal mehr, mal weniger konstruktive Kritik an Geschlechterrollen in der Gesellschaft, in der ganz persönlichen Selbstwahrnehmung und ihre Kommerzialisierung sowie Verwendung zur Erhaltung und Steigerung von Machtstrukturen.

Aus diesen extrem polarisierenden Themen einen unterhaltsamen Kinofilm zu machen, ist wirklich hohe Kunst, ganz gleich, ob einem Barbiepuppen zusagen oder nicht. Wenn man dem Film vorwirft, zu wenig Kritik an gesellschaftlichen Missständen zu üben oder sich selbst als Werbeplattform für die Spielzeugindustrie zu prostituieren, so ist diese völlig legitim, ignoriert aber, dass es sich nicht um eine Doku sondern um ein Medium der Unterhaltung handelt. Diese Gratwanderung ist meiner Meinung nach Greta Gerwig sehr gut gelungen und zeigt, dass Blockbuster auch heikle Themen ansprechen können und sollten. Auch wenn sich durch den Film die Geschlechterrollen nicht sofort auflösen werden, so bietet er dennoch … als Komödie (!) … eine Grundlage für zahllose Diskussionen, die in der Summe vielleicht doch etwas bewirken können.