Noosphäre

Die Noosphäre ist ein Konstrukt, das auf Pierre Teilhard de Chardin (1881-1955), einem Geologen, Paläontologen, Philosoph und Jesuitenpater zurückgeht, der in den 1920er Jahren den Begriff erstmals nutzte [Teilhard de Chardin, Pierre: La vision du passé. Paris 1957 (Übers.: Die Schau in die Vergangenheit. Olten 1965), basierend auf der Arbeit von 1925; vgl. Hofkirchner, Wolfgang; Löther, Rolf: Vladimir I. Vernadskij – Klassiker des globalen Denkens. In: Hofkirchner, Wolfgang (Hrsg.): Der Mensch in der Biosphäre, Frankfurt a.M. 1997, S. 12].

Pierre Teilhard de Chardin
Pierre Teilhard de Chardin (Quelle: Wikipedia)

Die ersten Vorarbeiten zum Konstrukt der Noosphäre erwähnt Teilhard de Chardin in seiner Abhandlung ‘Das kosmische Leben’, die am 24. April 1916 in Nieuport abgeschlossen wurde [In: Teilhard de Chardin, Pierre: Das kosmische Leben. In: ders.: Frühe Schriften. Freiburg u. München 1968, S. 9-82; vor allem S. 36]. Die Entwicklung des Geistes, nachdem “die umformende Kraft des Lebens aufgehört oder nachgelassen zu haben [scheint, a.d.V.], wie er in seiner am 20. September 1916 abgeschlossenen Abhandlung  ‘Die Beherrschung der Welt’ schrieb, lässt bei Teilhard de Chardin später den Gedanken der Noosphäre entstehen [In: Teilhard de Chardin, Pierre: Die Beherrschung der Welt und das Reich Gottes: In: ders. Frühe Schriften. Freiburg u. München 1968, S. 83-107, vor allem S. 89f.].

In seiner Abhandlung ‘Die Weltseele’ (6. Januar 1918) beschreibt Teilhard de Chardin die Existenz einer “natürlichen kosmischen Entität”, die er “Weltseele” nennt. Diese Weltseele verschmilzt in seinen späteren Schriften mit der Noosphäre [Vgl.: Teilhard de Chardin, Pierre: Die Weltseele. In: ders.: Frühe Schriften. Freiburg u. München 1968, S. 217-233, vor allem S. 218].

Teilhard de Chardin gebrauchte den Begriff der Noosphäre zum ersten Mal in seiner damals noch nicht veröffentlichten Arbeit ‘La vision du passé’ (dt.: ‘Die Schau in die Vergangenheit’) bereits im Jahr 1925. Vernadskij verwendete den Begriff erstmals 1931 [Hofkirchner, Wolfgang; Löther, Rolf: Vladimir I. Vernadskij – Klassiker des globalen Denkens. In: Hofkirchner, Wolfgang (Hrsg.): Vladimir I. Vernadskij. Der Mensch in der Biosphäre. Zur Naturgeschichte der Vernunft. Frankfurt a. M. u.a., S. 7-22, hier S. 12].