Ein ziemlich besonderer Film, auf den man sich in besonderer Weise vorbereiten sollte. Zuerst: Man sollte vor dem Film gegessen haben, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass man keinen Appetit dabei bekommt. Zum anderen sollte man sich auf einen extrem entschleunigten Film einstellen, der eher wenig Handlung, aber dafür viele Sinneseindrücke parat hat.
Der Mangel an Handlung hat mich dann auch etwas ungeduldig werden und den Film vorzeitig abbrechen lassen. Das Ende schaute ich mir dann wiederum an. Wahrscheinlich bin ich schon zu sehr von Action und Spannung in Filmen verdorben, dass ich so einen Zwei-Stunden-Genuss-Film nicht wirklich ertragen kann.
Nichtsdestotrotz war der Film schön und man bekam den Eindruck, dass gar nicht die Menschen die Hauptrollen innehatten, sondern die Speisen. Was die Schauspieler*innen so gemacht haben, war eigentlich Nebensache. Der Hauptaugenmerk lag auf den Nahrungsmitteln, ihrer Zubereitung und Komposition. Alles glich einem fulminantem Musikstück, bei dem die Harmonien durch das Zusammenspiel von Mensch, Licht, Geräuschen und Gerüchen entstanden. Letzteres konnte man im Film nicht wirklich erfahren, aber der Regisseur tat sein Bestes, dass man die Gerichte doch irgendwie roch.
Auffällig war auch die Höflichkeit und Rücksicht zwischen den Protagonist*innen. Kein Drama, kein Streit, sondern nur ein einziger Tanz in der Küche.