Im Herzen der See

Drei Geschichten füllen diesen Film: Eine über zwei Männer, die im Walöl-Geschäft sind, zur See fahren und völlig unterschiedlicher Herkunft sind. Eine über einen aufstrebenden Schriftsteller, der den letzten Zeugen aus der ersten Geschichte dazu überreden kann, über die schrecklichen Details des Überlebens auf See zu berichten. Und eine dritte Geschichte, die noch erzählt werden muss und während der zweiten Geschichte die ersten Formen annimmt.

Auch wenn wesentlich mehr Zeit und Aufwand in die Darstellung der ersten Geschichte gesteckt wurde, schaffen es die Charaktere der zweiten wesentlich besser, den Zuschauer zu berühren. Der Überlebenskampf auf Hoher See und die damals etablierte Jagd auf Wale wurde zwar spannend umgesetzt und auch gut durch die Darsteller Chris Hemsworth und Benjamin Walker verkörpert, doch fehlte dieser Geschichte die emotionale Tiefe. Wesentlich einfacher fiel einem die Identifikation mit Brendan Gleeson, dem inzwischen betagten und fast gebrochenen letzten Überlebenden der Schiffskatastrophe in der ersten Geschichte. Man konnte in gewisser Weise spüren, wie Herman Melville, gespielt von Ben Whishaw, aus der Berichterstattung das Grundgerüst seines Moby Dick Gestalt annimmt.

Ein ganz ordentlicher Ansatz, die Glorifizierung der Segelschifffahrt und der Walfang-Ära in einem anderen Licht zu zeigen, aber eben nur ein Ansatz.

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