Bei einem Künstler, einer Künstlerin von einem Genie zu sprechen, hat für mein Dafürhalten immer gleich sehr viel Konfliktpotential, denn ich assoziiere mit dem Begriff immer auch einen überragenden Intellekt.
Ob Salvador Dalí einen solchen besaß, vermag ich nicht zu sagen und wird auch im Film nicht wirklich klar. Was allerdings klar wird, ist, wie zerbrechlich Dalí war und wie wenig er in eine triviale Normalität passte. Das Besondere an ihm war wohl die Fähigkeit, seine in der Realität verschobene Existenz in Kreativität umzusetzen.
Der Regisseurin Mary Harron ist es sehr gut gelungen, die richtigen Schauspieler*innen zusammenzubringen, um einen kurzen Blick in Dalís Paralleluniversum werfen zu lassen. Leider waren die fragmentartigen Szenen wenig dazu imstande, in diese Welt einzutauchen. Allerdings kann man von dem Film nicht behaupten, dass er nicht irritiert und man über die in 25 Drehtagen abgedrehte Low-Budget-Produktion nicht reden möchte.