Volker Dornemann: Naniten 3 – Teil 4
von noosphaere · Veröffentlicht · Aktualisiert
Von Volker Dornemann
Micro-Rezensionen zu den einzelnen Texte:
Die gute Bombe
So weit haben wir es also kommen lassen: Wir benötigen eine globale High-Tech-Waffe, um uns vor unserer eigenen Technik und uns selbst zu retten.
Da darf die Frage erlaubt sein, ob wir es überhaupt verdient haben, gerettet zu werden.
Tellus 4
Bedenkt man die Zerstörungswut der Menschheit und berücksichtigt man die Kraft der natürlichen Veränderung, wäre es nicht undenkbar, dass es die Menschen schon vor Tausenden von Jahren wesentlich weiter gebracht hatten, danach etwas episch schieflief und jemand auf Reset gedrückt hat … nur, um alles wieder von Neuem zu beginnen. Und irgendwo da draußen gedeiht eine glückliche Erde ohne uns.
Das Schiff der Ahnen
Einige Artefakte aus der Antike könnten darauf hindeuten, dass vergangene Kulturen weiterentwickelt waren, als wir uns das so einbilden. Und nur, weil über Jahrtausende hinweg nur sehr verwitterungsbeständige Gegenstände aus prähistorischen Zivilisationen die Zeiten überdauert haben, heißt es ja nicht, dass der Mensch einst nicht schon wesentlich weiter war, als heutige Zivilisationen.
Der Streich
Es kann sich im Nachhinein durchaus als problematisch herausstellen, wenn man die eigene Raumschiff-Crew nicht anhand ihres Verständnisses von Humor ausgewählt hat.
Die Eule
Wir sollten nie die Welt, wie sie ist, mit unserer Sicht auf sie verwechseln. Einerseits sind wir neugierig und wollen ergründen, wie die Welt funktioniert, was u.a. zur Entstehung der Wissenschaften geführt hat. Andererseits werfen wir nur allzu leichtfertig unser Wissen für den Glauben über Bord – der Glaube, dass sich hinter allen Dinge ein höherer Sinn verbirgt, der uns so fühlen lässt, dass sich hinter allen Dinge ein höherer Sinn verbirgt, der uns glauben lässt, dass wir wichtig sind … und die Natur lächelt nur.
Von Mäusen & Menschen
Wir Menschen sind es so sehr gewohnt, die Kontrolle zu haben, ohne Rücksicht zu entscheiden, was mit anderen Lebewesen und mit der Welt geschehen soll.
Was wir völlig vergessen haben: dieser Zustand funktioniert nicht über-All.
Der Spieler
Manche glauben, das Schicksal der Welt liegt in den Händen eines Gottes oder einer Göttin oder gleich mehrerer Gottheiten. Manche glauben an die Naturgesetze und dass unser Schicksal mit den Wissenschaften gelöst werden kann.
Was aber, wenn hinter allem nur ein ganz banales Spiel steckt? Und es nicht einmal eine Gottheit es ist, die würfelt?
Das Schwert
Nach Macht zu streben, ist ein weit verbreitetes menschliches Unterfangen. Jedoch hat sowohl die Suche nach als auch das Erreichen von Macht seinen Preis. Und diesen Preis zahlen dummerweise nicht nur die Suchenden.
R.I.P.
Viele glauben, dass man ihm Tod seinen/ihren Frieden, die absolute und ewige Ruhe findet. Tja, manche Tote suchen aber nicht die Ruhe und zelebrieren im Tod auf ewig ihre Ausgelassenheit. Das führt auf Friedhöfen zwangsläufig zu nachbarschaftlichen Kontroversen.
Trauer
Unser ganzes Leben steuern wir auf den Tod zu. Manche haben Angst davor, manche nicht. Geliebte Menschen an den Tod zu verlieren, ist oft unbegreiflich schmerzhaft. Doch nicht der Tod als solches ist das wirklich Schmerzhafte, sondern das Sterben, besonders dann, wenn es schrecklich und lange andauert. Wenn aber das Sterben für einen selbst erstmal überstanden ist, ist der Tod nur noch ein Klacks.
Sehnsucht
Viele möchten etwas von sich in der Welt hinterlassen. Ein Erbe, ein Denkmal, Nachkommen, etwas von Bedeutung, das über den eigenen Tod hinaus Bestand hat. Künstler_innen und vielleicht besonders Schauspieler_innen gelingt das auf eine sehr spezielle Art. Wir schauen Ihnen noch lange nach ihrem Abschied von dieser Welt zu und bestaunen ihr Erbe.
Sie leben!
Eine kleine Reminiszenz an John Carpenter, der sich trotz dämlicher Gerüchte auf Twitter (ich weigere mich, die Plattform mit nur einem Buchstaben zu bezeichnen) bester Gesundheit erfreut.
Etwas Nichts
So manches kann durch angestrengtes Nachdenken geklärt werden, anderes wiederum nicht. Es deshalb stattdessen in der Praxis auszuprobieren, muss nicht immer die beste Idee sein.
Nichts
Manchmal sucht man sein ganzes Leben nach etwas und opfert all seine Energie dieser Suche. Manchmal ist aber das, was man schlussendlich findet, nicht unbedingt das, was man erwartet hat. Und ganz selten dauert diese Enttäuschung ewig an.
Flat Earth
Verschwörungserzählungen sind vielfältig und haben viele Anhänger_innen. Diese kruden Vorstellungen haben gemeinsam, dass sie weder bewiesen werden können, noch dass ihre Glaubensgemeinde vom Gegenteil überzeugt werden will. Und wenn sie dann doch mal Recht behalten sollten, ist es auch nicht ok.
Die Macht der Phantasie
Phantasie zu haben, ist durchaus wichtig und bereichert das eigene Leben und das anderer. Nicht mehr zwischen der Phantasie und der Realität unterscheiden zu können, führt gerne mal zu großen Problemen.
Catch a Fay!
Nur weil man etwas unbedingt besitzen möchte … das gilt ganz besonders für ein anderes Lebewesen … heißt das noch lange nicht, dass das Objekt der Begierde auch besessen werden will. Meist geht diese Gier für einen der beiden nicht gut aus.
Blattschuss
Es hat mich schon immer leicht irritiert, dass der Akt des Sich-Verliebens in der griechischen und römischen Mythologie mit einer Waffe, genauer gesagt mit Pfeil und Bogen vollzogen wird. Schon mit Beginn dieses verbindenden Gefühls geht eine Verletzung und ein Schmerz einher, der oft, aber nicht zwangsläufig irgendwann einmal wirklich eintritt.
Liebe ist nur ein Spiel
Könnte man sein Leben leben, als ob es ein Computerspiel wäre, könnten wir Situationen, in denen wir versagt haben, einfach immer und immer wieder von Neuem durchspielen … bis sie den gewünschten Erfolg hätten.
Die Frage ist nur, ob wir das Leben und die Lebewesen wirklich schätzen würden, hätten wir ständig die Möglichkeit, neu zu starten.
Light contra Zero
Manchmal trifft man jemanden, die/der besser zu einem passt und eine bestehende Beziehung wird beendet. Das kann weh tun. Wird man selbst gegen ein anderes (neues und attraktiveres) Exemplar ausgetauscht, tut es ganz sicher weh.



















