James Tiptree, jr. und die weltbeste Science-Fiction-Story
Hans Esselborn: Herbert W. Franke. Zum Gedenken an den Altmeister der Science-Fiction
Franz Rottensteiner: H. W. Franke, Cyber ohne Punk
Dietmar Dath: Gesetz und Drachenkraft. Herbert W. Franke als schöpferischer Erklärer der Kunst
Kommentar zur Ausgabe:
… folgt.
Kurzeindrücke der einzelnen Texte:
Nicht von dieser Welt
von Aiki Mira
Klein-familiäres Kammerspiel in der Einsamkeit an der norddeutschen Küste einer klimakatstrophengeprägten Zukunft. Obwohl es für die Weite der Küstenlandschaft paradox erscheint, schafft es Aiki Mira ein bedrückendes Familienszenario zu kreieren, in dem bereits die Mutter die Erde in Richtung Mars verlassen hat und der Vater mit dem Sohn (Jonah) und einem biomimetischen Android (Anna) den Verlust der offensichtlich zentralen Stütze der Familie zu verkraften. Die Spannungen zwischen Vater und Sohn und zwischen Sohn und Android treiben die Handlung gnadenlos an und schaffen Raum für potentiell alles Gute und Schlechte. Zudem bildet ein abgestürzter Kampfjet, der maßgeblich für die Isolation der Familie verantwortlich ist, eine verseuchte, ständig näherrückende Nordsee und die intransparenten Motive des transparenten biomimetischen künstlichen Organismus enormen Spielraum für die Phantasie.
In mir kamen sofort Erinnerungen an einen beklemmend-befreienden Aufenthalt auf der Hallig Hooge in den Sinn, als die Verlassenheit des Eilands und das herbstlich-stürmische Wetter eine Stimmung erzeugten, als ob man zu den letzten Menschen auf Erden zählt.
Grandiose SF-Kurzgeschichte, die, wie gute Kurzgeschichten sein sollen, nur eine kleines Blinzeln auf eine viel, viel größere Geschichte davor und dahinter zulässt.