Porträt einer jungen Frau in Flammen
Kurzinhalt
Ein ungewöhnlicher Auftrag führt die Pariser Malerin Marianne im Jahr 1770 auf eine einsame Insel an der Küste der Bretagne: Sie soll heimlich ein Gemälde von Héloïse anfertigen, die gerade eine Klosterschule für junge adelige Frauen verlassen hat und bald verheiratet werden soll. Denn Héloïse weigert sich, Modell zu sitzen, um gegen die von ihrer Mutter arrangierte Ehe zu protestieren. So beobachtet Marianne Héloïse während ihrer Spaziergänge an die Küste und malt abends aus dem Gedächtnis heraus ihr Portrait. Langsam wächst zwischen den eindringlichen Blicken eine unwiderstehliche Anziehungskraft…
Frauen zum Ende des 18. Jahrhunderts in ungewöhnlich spannender Konstellation. Klischees werden aufgebrochen oder neu erläutert und am Ende erkennt man, dass Frauen, auch wenn sie zu Opfern stigmatisiert wurden/werden, selbstverständlich bewusste und intelligente Entscheidungen treffen, die mutig und tragisch sein können.
Bildgewaltig, mit tiefen Dialogen und bewusst reduzierter Musik. Eine hervorragende Noémie Merlant und ausgezeichnete Adèle Haenel, die den Wandel der Gefühle unfassbar feinsinnig und oft nur durch dezente Mimik spielen.
Insgesamt wirft der Film die Frage auf, wie sehr wir das Bild der Frau neu denken müssen, wenn die Geschichte nicht von Männern geschrieben worden wäre.