Rezension zu Band 2:
Bernhard Hennen versteht es, den/die Leser*in in eine Welt voller Wesen und Magie zu werfen, die Ziele verfolgen, das Gleichgewicht der Welt zu verschieben. Er vergisst dabei aber nicht, auch die Motive und Schicksale einzelner vermeintlich machtloser Figuren einzuweben und sie an Ort zu führen, die einen ganz besonderen Zauber haben. Wann liest man schon mal einen Fantasy-Roman mit in U-Booten fahrenden Zwergen? In “Der Gläserne Kaiser”, dem zweiten Band der Schattenelfen-Reihe entführt Hennen uns in die Machtzentren von Herrscher*innen und zeigt gleichzeitig, wie egoistisch oder idealistisch deren Ziele sind. Besonders interessant ist, dass der Roman aus der Sicht von Figuren geschildert ist, die nur ihrem jeweiligen Erzählstrang folgen, aber doch Rädchen der ganz großen Geschichte sind. Dabei erscheinen die Figuren in ihrer Bedeutung für die Erzählung gleichberechtigt, so dass es nicht nur eine/n Held*in oder nur eine/n Anti-Held*in gibt, sondern gleich mehrere.