Relaunch der ‘Webrings’
Vielfalt ist im WWW bekanntermaßen nicht nur ein Segen, sondern oft auch ein Fluch. Denn wie soll man im Netz die Spreu vom Weizen trennen, ohne den Tag auf ein Vielfaches seiner Stunden auszudehnen und auf das lästige Phänomen des Schlafes vollständig zu verzichten?
Vor gar nicht allzu langer Zeit … als die Netzwelt noch beinahe überschaubar war und Grafikbrowser das Krabbeln lernten … entstanden die sog. Webrings. Webseiten mit ähnlicher Thematik wurden per Button miteinander verbunden. Klickte man auf den von einem Webautoren auf dessen Seite angebrachten Webring-Button, gelangte man zu einer anderen (oft aus der jeweiligen Webring-Rubrik der zentralen Datenbank zufällig ausgewählten) Website. Voraussetzung war also die Bereitschaft des jeweiligen Webautoren, einen solchen Button anzubringen (man würde heute von social networking sprechen 😉 , seine Kenntnis darüber, zu welchem Webring er seine Seite zählte (man würde heute von gesunder Selbsteinschätzung sprechen) und eine zentrale Datenbank, die die Webring-Adressen verwaltete (man würde heute von einem stern-topologischen Netzwerk sprechen).
Nun wuchs allerdings das Netz und wurde dynamisch … wenn nicht sogar flüchtig … weshalb derlei aktive und statische Verfahren als wenig zukunftsweisend einzustufen waren.
StumbleUpon bietet eine neuzeitliche Alternative; eine dem ‘Web 2.0’-verwöhnten Nutzer angemessene Lösung.
Ein lernfähiges Instrument zum echten Browsen ohne von Aktivitäten der jeweiligen Website-Betreibern abhängig zu sein. So gelangt man von Site zu Site, entscheidet, ob einen das Angebot interessiert … und überlässt es den Algorithmen von StumbleUpon, ob man nach und nach immer mehr Weizen bei der Spreu hat.
Vielleicht die Zukunft eines sinnmachenden Browsens …
[zuerst veröffentlicht bei http://interretiatus.wordpress.com]