Learning To Drive – Fahrstunden fürs Leben

In diesem Film ist die Handlung eine schöne Nebensache. Das Eigentliche spielt sich in den beiden Hauptfiguren ab. Bei Patricia Clarksons Figur, der Buchkritikerin Wendy wird ein Prozess in Gang gesetzt, bei dem sie lernt, nach einer sehr langen Ehe, sich nach der Trennung durch ihren Mann von ihrem Dasein als Ehefrau zu lösen und ihre ureigene Rolle zu finden. Bei Ben Kingsleys Figur, dem Taxi fahrenden Fahrlehrer Darwan findet ein entgegengesetzter Prozess statt: Er muss lernen, von seinem Leben als selbstbestimmtes Individuum zu einem Teil einer Ehe zu werden, ohne dies trotz fortgeschrittenem Alter, je gelernt zu haben.

Beide Hauptdarsteller harmonieren sehr gut und ein großer Teil ihrer Emotionen wird wortlos übermittelt. Der Film hat etwas von einem Bühnenstück, bei dem der Zuschauer die Möglichkeit bekommt, in die Schauspieler hineinzublicken. Die Handlung selbst ist eher dünn und auch die wenigen erzählten Rückblicke in die Zeit, als Darwan in Indien als Sikh verfolgt und seine Familie gefoltert und getötet wurde, lassen den Zuschauer nur wenig Möglichkeit, sich mit den Charakteren identifizieren zu können.

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