Luzia Dworschak – Der Fluch der sieben Monde 01
von noosphaere · Veröffentlicht · Aktualisiert
von Luzia Dworschak
Rezension:
Über den Aufruf der Autorin zum Testlesen des zweiten Bandes wurde ich auf „Der Fluch der sieben Monde. Band 1: Ein Königreich in Gefahr“ von Luzia Dworschak aufmerksam.
Da soll noch eine*r sagen, Instagram sei zu nix gut 😉
Worum geht’s?
Die behütet aufgewachsene Königstochter Luminda wird aus heiterem Himmel mit dem bevorstehenden Tod ihres Vaters König Kel konfrontiert. Umgeben von einem mehr oder weniger unpersönlich für sie sorgenden Hofstaat und einer garstigen Stiefmutter mitsamt biestiger Tochter droht ihr mit dem nahenden Ableben des Königs ein freudloses und einsames Leben im Palast.
Die gar nicht als solche beabsichtigte Rettung aus diesem Schicksal wird ihr aus heiterem Himmel offeriert, als Xanœk, die Schamanin des Königreichs Mylor ihr offenbart, dass nur sie, die Prinzessin, dazu in der Lage sei, den mit dem Verlust eines magischen Amuletts zusammenhängenden Tod ihres Vaters sowie den damit fast schon besiegelten Untergang von Mylor abzuwenden.
Alles, was sie dazu tun muss, ist eine äußerst gefährliche Queste zu bestreiten, die mit für die junge und unerfahrene Frau eigentlich unlösbaren Aufgaben gepflastert ist.
Zur Überraschung der Schamanin und auch zu ihrer eigenen, nimmt sie die Herausforderung an und lässt sich instruieren.
Die Mission wäre schon von vornherein zum Scheitern verurteilt, wäre da nicht glücklicherweise der starke, gutaussehende und mit dem ein oder anderen Geheimnis ausgestattete Sohn der Schamanin, Dijandor.
Das Abenteuer kann beginnen.
Der Debütroman von Luzia Dworschak ist in mehrfacher Hinsicht klar strukturiert. Die Erzählung findet in einer relativ klar strukturierten und überschaubaren Welt statt, in der die Protagonistin aus einem sehr strukturierten, konservativen und geschützten Raum in eine gut strukturierte, in klare Etappen aufgeteilte Queste geworfen wird.
Die zu Beginn vorherrschende Naivität der Heldin wird von der Autorin durchweg in einem positiven Sinn interpretiert: Die Königstochter wird zwar durchaus als naiv dargestellt, jedoch nicht in der eher negativen Wortbedeutung, die damit eher Unerfahrenheit oder gar fehlende Intelligenz meint, vielmehr ist unsere Heldin nahezu makellos und gänzlich ohne Arglist. Die Autorin macht aus Lumindas Naivität überhaupt keinen Hehl, sondern stellt diese ganz prominent und erfrischend in den Mittelpunkt ihres Handelns.
Interessanterweise durchdringt die Makellosigkeit und das Fehlen von Arglist auch den strukturierten Schreibstil des Romans. Ich kam nicht umhin, beim Lesen an die klaren Strukturen eines mittelhochdeutschen Artusromans zu denken, der mit dem Kampagnen-Skript einer Rollenspiel-Queste kombiniert wurde. Luzia Dworschak führt die/den Leser_in durch die Entwicklung (wie in einem Bildungsroman) einer jungen Frau, die erst durch die Herausforderungen einer Reise fremde Kulturen wirklich und ungefiltert kennenlernt, aber auch erfahren muss, dass die eigene Kultur keineswegs so ist, wie sie es bis dahin unreflektiert und wie selbstverständlich angenommen hat.
Ein schöner, handwerklich gut gemachter und mit viel Herzblut erzählter Debütroman, der auf die weitere Entwicklung der Autorin neugierig macht.



















