Was im Ansatz nach Megalomanie klingt, hat für den ein oder anderen sicherlich mehr oder minder große Relevanz.

Das Netz ist nicht gerade bekannt dafür, bescheidenen Menschen eine virtuelle Heimat zu bieten, so dass man den Narzissmus und die verbale Emesis als weit verbreitete Phänomene bezeichnen darf. Allerdings können die wenigsten unter uns von sich behaupten, sie hätten einmal ‘Geschichte geschrieben’, wenngleich viele das insgeheim von sich behaupten (würden), wenn ihnen jemand zuhören würde. Doch ob ein Ereignis zur Weltgeschichte gehört oder nicht, stellt sich naturgemäß immer erst hinterher heraus. Wer interessierte sich schon für die Geburt eines kleinen Säuglings in Makedonien im Juli des Jahres 356 v. Chr.? Erst ca. zwanzig Jahre später wird der ein oder andere Perser diesen Tag verflucht haben.

Möchte man die womöglich wichtigen Ereignisse im eigenen Leben schon einmal sicherheitshalber für die Nachwelt festhalten, steht einem die Plattform miomi [inzwischen geschlossen!] zur Verfügung, die sich momentan noch im Beta-Zustand befindet. Im Zuge der inzwischen schon fast unspektakulären, omnipräsenten Vernetzung aller virtuellen Ereignisse und Subjekte über social communities stellt miomi einen nicht zu unterschätzenden Mehrwert bereit, der es einem ermöglicht, die eigene Unbedeutsamkeit mit historischen Ereignissen zu verknüpfen und somit vielleicht etwas vom Glanz der Geschichte zu erhaschen. Ganz nebenbei ermöglicht die Plattform zukünftigen Net-Historikern eine wesentlich umfangreichere Basis zur Rekonstruktion von sich erst im Nachhinein als historisch bedeutsam herausstellenden Ergeignissen.

Ein Blick in die chronomantische und geomantische Verknüpfung von mehr oder minder relevanten Informationen lohnt sich … und vielleicht lässt sich so der eigenen Vita etwas mehr Glamour verleihen … ich konnte zumindest nicht widerstehen.

[zuerst veröffentlicht bei http://interretiatus.wordpress.com]