Ein unaufgeregter Film über das Outing in späten Jahren. Auch wenn es in der heutigen Zeit als unwahrscheinlich gelten mag, erst mit 60 sein Outing zu haben, befasst sich dieser Streifen mit dem womöglich nicht allzu seltenen Phänomen, dass homosexuell orientierte Menschen ihren Bedürfnissen viele Jahre nicht nachgeben und ein heterosexuelles Leben führen, ohne damit wirklich glücklich zu sein.

Robin Williams spielt in seiner letzten Rolle als Nolan Mack einen 60-jährigen, unscheinbaren und verheirateten Bankangestellten, der mehr traumwandlerisch als geplant am Schwulenstrich einen Jungen namens Leo aufgabelt. Ohne nach herkömmlichem Sinn intim zu werden, sucht Nolan eine andere Form von Intimität zu Leo.

Dass Nolans Wünsche und Vorstellungen sich in der Realität nicht so einfach verwirklichen lassen, muss er schmerzhaft am eigenen Leib erfahren und er verliert Leo, ohne ihm wirklich nahe gekommen zu sein. Dennoch hat sein neu eingeschlagener Weg eine karthartische Wirkung auf sein Leben, das er nun ohne Lügen fortsetzen kann.

Ruhig und berührend gespielt, ohne die herkömmlichen Stereotypen zu zeigen. Es wird ein Nischenthema angesprochen, dass womöglich gar keine so kleine Nische ist und macht vielleicht anderen Menschen Mut, auch noch in der zweiten Lebenshälfte ehrlich zu sich selbst und seinen Mitmenschen zu sein.