Der Hund bleibt
Kurzinhalt
Der Schriftsteller Henri Mohen ist verheiratet, hat vier Kinder und steckt in der Krise: Vor vielen Jahren hat er einen großen Erfolg gelandet, konnte daran allerdings nie wieder anknüpfen. Die Schreibblockade ist bei ihm fast schon ein Dauerzustand. Also beginnt, er sein bisheriges Leben genau zu betrachten und alles bisherige in Frage zu stellen. Das ist der Moment, in dem Henri unerwartete Besuch erhält: Ein großer grauer Hund schleicht sich in sein Haus. Das Tier ist unerzogen, stickt und macht sich hier einfach breit. Natürlich versucht die Familie, das Tier wieder rauszuwerfen, doch ohne Erfolg. Sie beschließen, den Vierbeiner "Stupid" (Dumm) zu nennen. Als jedoch die Zuneigung seiner Frau Céline ins Wanken gerät, wird für Henri der ungebetene Gast zu einem unerwarteten Freund.
Wunderbar ehrliche Familienstudie mit intelligentem Humor, die sich traut, auch negative Gedanken und Gefühle darzustellen. Schön zu sehen, dass eine Familie zu haben auch schrecklich sein kann, sodass man sich wünscht, weder Kinder noch Partner zu haben. Es werden all die dunklen Gedanken ausgesprochen, die wahrscheinlich schon jeder*m mal durch den Kopf gegangen sind, ohne sie tatsächlich auch auszusprechen. Dass der Mensch Mängel und Fehler hat (Eltern UND Kinder) wird ohne belehrend oder pathetisch zu wirken, radikal und unverblümt verarbeitet und irgendwie auch gelöst. Der titelgebende Hund als solches ist nicht wirklich die Hauptfigur, dennoch elementar wichtig als Katalysator, alter ego, Spiegel und Metapher (für z.B. Ehrlichkeit).
Tolle Schauspieler und grandiose Dialoge.