Werden bald GUFOs gesichtet?

© wolke09429 / PIXELIOkategorie_digitalEs mutet in der Tat etwas befremdlich an, wenn man demnächst eine Phalanx von Wetterballons über US-amerikanischem Territorium zu erwarten hat: Google-Balloons for WiMax.

Laut einer Meldung des Wall Street Journals (Floating a New Idea For Going Wireless, Parachute Included) vom 20.02.2008 besteht derzeit das Gerücht, dass Google darüber nachdenkt, mit Wetterballons flächendeckend WLAN über WiMax-Funk anzubieten. Hierzu wären diese fragilen Luftschiffe durchaus in der Lage … allerdings nur sehr kurz, denn die Haltbarkeit beträgt in etwa nur 24 Stunden. Sicherlich wird Google alles daran setzen, diese kurze Lebensdauer zu erhöhen, sofern sich das Gerücht bewahrheitet, doch der Global Player wäre nicht so erfolgreich, wenn er nicht schon jetzt eine Übergangslösung parat hätte: Amerikanische Milchbauern könnten sich ein Zubrot damit verdienen, indem sie die gaslosen, per Fallschirmen sanft dem Erdboden entgegengeschwebten Ballons wieder befüllen und in 30 km Höhe entlassen könnten. Parallel hierzu sollen ‘GoogleTreasureSeeker’ mit GPS-Geräten ausgestattet der Zufälligkeit der Funde entgegenwirken.

Auch wenn es sich wie ein verfrühter Aprilscherz anhört, hat die Welt durchaus schon merkwürdigere Dinge gesehen (man denke da nur an die scheinbar Selbstgespräche führenden Menschen, die unkontrolliert mit Knöpfen im Ohr durch die Fußgängerzonen der Welt tapern).

Die Vorteile dieser Methode liegen auf der Hand:

  1. Die Kosten im Vergleich zu wesentlich mehr aufzustellenden Funkmasten (40x mehr Türme als Ballons; ca. 22.000 insgesamt) und deren Wartung wären wesentlich geringer;
  2. innerhalb weniger Monate hätte Google ein funktionierendes WLAN-Netz parat.

Eine fragile Technologie zur Verbreitung einer flüchtigen Technologie. Wie gesagt, es gab schon merkwürdige Technikspielzeuge.

Insbesondere steht es dann zu befürchten, dass UFO-Sichtungen sprunghaft ansteigen werden.

© Kristin-Ariane / PIXELIOWenn es tatsächlich zur Realisierung dieser obskuren Übertragungstechnik kommen wird, würde ich es mir gründlich überlegen, den US-amerikanischen Luftraum zu nutzen, denn ständig aufsteigende Wetterballons haben sicherlich keine günstigen Auswirkungen auf Düsentriebwerke von Flugzeugen.

Siehe auch:

Knott, Michael: Luftnummer: Google hängt das Internet vielleicht an Ballons. In: Netzwelt, 21.02.2008

 

[zuerst veröffentlicht bei http://interretiatus.wordpress.com]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.